Die Prägung des Alltagslebens in Japan durch Roboter

In Japan spielen Roboter eine bedeutende Rolle und werden nicht nur als technologische Innovation betrachtet, sondern haben auch eine starke soziale und emotionale Bedeutung gewonnen. Insbesondere in Bereichen wie der Gesellschaft für ältere Menschen und im Haushalt als Haustier-Ersatz sind Roboter weit verbreitet.

In Japan wird die Akzeptanz von Robotern als soziale Wesen und Lebensbegleiter besonders deutlich. Roboter dienen nicht nur als Spielkameraden, sondern werden auch als emotionale Partner betrachtet, die dazu beitragen, soziale und emotionale Bedürfnisse zu erfüllen. Beispielsweise werden Roboter als Haustier-Ersatz eingesetzt, um die Einsamkeit zu bekämpfen und älteren Menschen Gesellschaft zu leisten.

Die Verwendung von Robotern als Teil des Alltagslebens in Japan verdeutlicht den kulturellen und technologischen Wandel, der sich im Umgang mit Technologie und Robotern vollzieht. Sie werden nicht nur als Werkzeuge oder Maschinen betrachtet, sondern als integrale und akzeptierte Bestandteile des täglichen Lebens. Dies zeigt, wie Technologie, insbesondere Robotik, immer mehr in die soziale Interaktion, emotionale Unterstützung und Alltagsbewältigung integriert wird.

Nähe und Distanz in der sozialen Robotik

Nähe und Distanz sind wichtige Themen, die soziale Roboter erst lernen müssen. Es hängt viel von der Kultur der Menschen ab, mit denen sie interagieren. Roboter begegnen uns immer öfter im Alltag – in der Pflege, im Restaurant, im Haushalt und bei der Arbeit. Sie erledigen viele Aufgaben perfekt, aber bei sensibler Kommunikation haben sie oft Schwierigkeiten. Zum Beispiel können sie ältere Menschen nach ihren Kriegserlebnissen fragen, was für manche sehr unsensibel ist, da sie diese Erfahrungen lieber verdrängen würden. Dies zeigt auch, dass Roboter oft Stereotypen im Kopf haben – Mann, hohes Alter, Krieg.

Andererseits reagieren Menschen unterschiedlich auf Roboter, je nach ihrer eigenen Kultur. Damit Roboter nicht länger kulturelle Fehler machen, müssen wir sie besser schulen. Dies sollte nicht nur auf die Kultur des Gegenübers abgestimmt sein, sondern auch auf die Aufgabe, die der Roboter erfüllen soll. Wenn ein Roboter nur eine Aufgabe leise erledigen soll, gelten andere Kriterien als für Maschinen, die als Entertainer unterhalten oder einfühlsame Gespräche führen sollen.

Roboter sollten die Vorlieben und Abneigungen von Menschen abspeichern, um unangenehme Situationen zu vermeiden. Wenn Roboter weiterhin Stereotypen verwenden und kulturelle Unterschiede nicht berücksichtigen, könnte dies die Akzeptanz von Robotern in unserer Gesellschaft verringern oder sogar Stereotypen verstärken. Es ist schwierig, wenn Roboter versuchen, Gesten und Mimik zu interpretieren, da sich Emotionen und Gesichtsausdrücke oft zwischen Kulturen unterscheiden. Menschen in asiatischen Ländern haben weniger Vorbehalte gegenüber Robotern in sozialen Rollen als Nordamerikaner und Europäer, haben jedoch oft realistischere Erwartungen an ihre Fähigkeiten. Es ist wichtig, sich vorzustellen, wie ein sozial interaktiver Roboter aussehen und sich verhalten soll. Diese Fragen sollten interdisziplinär beantwortet werden, mit der Hilfe von Soziologen, Anthropologen, Psychologen, Philosophen, Neurowissenschaftlern und Künstlern. Es sollte nicht allein denjenigen überlassen werden, die Roboter designen, bauen und programmieren.

Es ist möglich, dass die Fähigkeit der Roboter, kulturelle Normen auszudrücken oder darauf einzugehen, durch die Hintergründe ihrer Entwickler begrenzt wird. Bisher wurden Beziehungen zwischen Mensch und Roboter hauptsächlich in den USA und Japan untersucht, wo die meisten Roboter hergestellt werden. Forscher betonen jedoch, dass es wichtig ist, in Zukunft auch andere Länder in diese Forschung einzubeziehen.

Digital Workers im Gesundheitswesen

Die Kombination von medizinischer Robotik und künstlicher Intelligenz wird schrittweise autonomere Lösungen zur Verbesserung der Patientenversorgung hervorbringen. Durch die Kombination fortschrittlicher Technologien wie Robotic Process Automation, künstliche Intelligenz und Business Process Management im Rahmen einer intelligenten Automatisierung wird es möglich sein, digitale Arbeitskräfte zu generieren, die zur Lösung des Problems des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen beitragen können. Digital Workers“ sollen dabei als softwarebasierte Assistenten unterstützen, indem sie Aufgaben automatisieren und so die Prozesseffizienz und Versorgungsqualität steigern.

„Die Robotik ist im Gesundheitswesen angekommen und heute unverzichtbar. Das gilt von der Diagnostik über chirurgische Eingriffe am Patienten bis hin zur Therapie. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Biopsien bei Hirntumoren, teleoperative Ultraschalluntersuchungen oder die Rehabilitation nach Unfällen oder Schlaganfällen“, sagt Axel Weber, Vizepräsident der Business Unit Medical Robotics bei Kuka. Der Einsatz von Robotik und künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen habe zahlreiche Vorteile. „Viele medizinische Einrichtungen sind mit einem Mangel an Fachkräften konfrontiert, der sich negativ auf die Qualität der Diagnose und Behandlung ihrer Patienten auswirken kann. Roboter sind nicht nur in der Lage, die Qualität von Behandlungen, die höchste Präzision und innovative Technologie erfordern, zu verbessern, sie sind auch ausdauernder als Menschen und werden nicht müde.“ Sie können Ärzte oder Pflegekräfte zudem von monotonen oder körperlich anstrengenden Aufgaben entlasten, damit diese sich auf andere Aufgaben bei der Behandlung des Patienten konzentrieren, die ihre volle Aufmerksamkeit erfordern.

Literatur

https://www.diepresse.com/18501089/intelligenz-im-dienste-des-patienten (24-05-27)
https://themedicalnetwork.de/roboter-im-gesundheitswesen/ (22-12-12)