Der humanoide Roboter iCub3 kann Menschen umarmen

Die Forschergruppe um Stefano Dafarra vom Istituto Italiano di Tecnologia in Genua (Italien) hat mit iCub3 am internationalen Roboter-Avatar-Wettbewerb ANA Avatar XPrize teilgenommen. Während sich iCub3 im November 2021 durch die Kunstausstellung Biennale in Venedig bewegte, wurde er im 290 Kilometer entfernten Genua gesteuert. Der Bediener sammelte Eindrücke von der Ausstellung und unterhielt sich mit einer Begleiterin. Am Ende umarmte die Begleiterin den Roboter und der Operator und sein Avatar erwiderten die Umarmung. Er kommuniziert dabei über den Avatar mit Menschen über seine Stimme und seine Mimik, was insbesondere über die Augenbrauen, den Mund und die Augen geschieht. Der Roboter reagiert deshalb zum Beispiel mit einem vorprogrammierten Blinzeln, wenn er grellem Licht ausgesetzt ist.

Literatur

https://www.geo.de/wissen/forschung-und-technik/icub3–humanoider-roboter-kann-laufen-und-umarmen-34397404.html (24-01-25

Vergleich Roboter – Mensch

Der unaufhörliche Fortschritt der Robotertechnologie und die Rationalisierung der menschlichen Arbeitskraft wecken in der Gesellschaft hohe Erwartungen, aber auch Ressentiments und sogar Angst. In einer Arbeit präsentieren Riener et al. (2023) einen quantitativen, normierten Leistungsvergleich, um die drängende Frage zu beleuchten: „Wie nah ist der aktuelle Stand der humanoiden Robotik daran, den Menschen in seinen typischen Funktionen (z. B. Fortbewegung, Manipulation) und den zugrundeliegenden Strukturen (z. B. Aktuatoren/Muskeln) in menschenzentrierten Bereichen zu übertreffen?“ Die meisten hochmodernen Roboterstrukturen, die für die visuelle, taktile oder vestibuläre Wahrnehmung erforderlich sind, übertreffen die menschlichen Strukturen, allerdings auf Kosten einer etwas höheren Masse und eines etwas größeren Volumens. Elektromagnetische und fluidische Antriebe übertreffen menschliche Muskeln in Bezug auf Geschwindigkeit, Ausdauer, Kraftdichte und Leistungsdichte, wobei Komponenten zur Energiespeicherung und -umwandlung nicht berücksichtigt sind. Künstliche Gelenke und Verbindungen können mit dem menschlichen Skelett konkurrieren. Dagegen zeigt der Vergleich der Fortbewegungsfunktionen, dass Roboter in Bezug auf Energieeffizienz, Betriebszeit und Transportkosten hinterherhinken. Roboter sind in der Lage, Hindernisse zu überwinden, Objekte zu manipulieren, zu schwimmen, Fußball zu spielen oder Fahrzeuge zu steuern. Trotz der beeindruckenden Fortschritte, die humanoide Roboter in den letzten zwei Jahrzehnten gemacht haben, erreichen die aktuellen Roboter noch nicht die Geschicklichkeit und Vielseitigkeit, um komplexere Manipulations- und Fortbewegungsaufgaben (z. B. in engen Räumen) zu bewältigen. Die Autoren kommen daher zu dem Schluss, dass die moderne humanoide Robotik weit davon entfernt ist, die Geschicklichkeit und Vielseitigkeit des Menschen zu erreichen. Trotz der überragenden technischen Strukturen sind die Roboterfunktionen denen des Menschen unterlegen, selbst bei angebundenen Robotern, die schwere Hilfskomponenten außerhalb des Fahrzeugs unterbringen können. Die anhaltenden Fortschritte in der Robotik lassen erwarten, dass sich der Abstand verringert.

Literatur

Riener, Robert, Rabezzana, Luca & Zimmermann, Yves (2023). Do robots outperform humans in human-centered domains? Frontiers in Robotics and AI, 10, doi:10.3389/frobt.2023.1223946.

Weiche Sensoren in der Robotik

Weiche Sensoren, die zwischen Scher- und Normalkraft unterscheiden können, könnten Maschinen die Feinsteuerung ermöglichen, die für eine sichere und effektive physische Interaktion mit Menschen erforderlich ist. Die Entwicklung von solchen Sensoren in Verbindung mit künstlicher Intelligenz steigert die Fähigkeiten von Robotern und macht sie lebendiger, was neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Robotern eröffnet. Dies ist wichtig, damit die Roboter intelligenter entscheiden können, welche Sensoren sie verwenden und wie sie auf verschiedene Situationen reagieren sollen. Da die Sensoren immer hautähnlicher werden und auch Temperatur und sogar Schäden erkennen können, müssen Roboter intelligenter entscheiden, auf welche Sensoren sie achten und wie sie reagieren sollen. Die Entwicklung von Sensoren und künstlicher Intelligenz muss daher Hand in Hand gehen.

Sarwar et al. (2023) haben einen kapazitiver Sensor entwickelt, der aus gemustertem Elastomer besteht und sowohl feste als auch gleitende Säulen enthält, die es dem Sensor ermöglichen, sich zu verformen und zu wölben, ähnlich wie die Haut selbst. Der Sensor unterscheidet zwischen einer gleichzeitig wirkenden Normalkraft und einer Scherkraft, indem er die Signale von vier verformbaren Kondensatoren summiert und differenziert. Darüber hinaus kann die Nähe der Finger in einem Bereich von bis zu 15 mm erkannt werden. Die Funktionsweise wird von den Forschern an einem einfachen Greifer demonstriert, der einen Becher hält, wobei die Kombination von Merkmalen und die einfache Herstellungsmethode diesen Sensor zu einem Kandidaten für die Implementierung als Sensorhaut für humanoide Roboteranwendungen machen.

Neue Sensoren können auf der Oberfläche einer Prothese oder eines Roboterglieds angebracht werden und ermöglicht es diesen, Berührungen wahrzunehmen und Aufgaben auszuführen, die bisher für Maschinen äußerst schwierig waren, wie etwa das Aufheben einer weichen Frucht. Darüber hinaus haben neue Sensoren eine weiche Textur, die sie wie menschliche Haut aussehen lässt, was eine sicherere und natürlichere Interaktion mit Menschen ermöglicht. Dadurch kann ein Prothesen- oder Roboterarm auf taktile Reize mit Geschicklichkeit und Präzision reagieren. also etwa zerbrechliche Gegenstände wie ein Ei oder ein Glas Wasser halten, ohne sie zu zerdrücken oder fallen zu lassen. Der Kern solcher Sensoren besteht aus Silikonkautschuk, einem Material, das in der Filmindustrie häufig zur Erzeugung spezieller Hauteffekte verwendet wird. Das einzigartige Design dieser Sensoren verleiht ihnen die Fähigkeit, sich zu biegen und zu falten, ähnlich wie die menschliche Haut. Solche Sensoren nutzen schwache elektrische Felder zur Erkennung von Objekten, auch aus größerer Entfernung, und ermöglicht es Robotern, sicher mit Menschen zu interagieren.

Literatur

Sarwar, Mirza S., Ishizaki, Ryusuke, Morton, Kieran, Preston, Claire, Nguyen, Tan, Fan, Xu, Dupont, Bertille, Hogarth, Leanna, Yoshiike, Takahide, Qiu, Ruixin, Wu, Yiting, Mirabbasi, Shahriar, Madden & John D. W. (2023). Touch, press and stroke: a soft capacitive sensor skin. Scientific Reports, 13, doi:10.1038/s41598-023-43714-6.
https://gagadget.com/de/science/342373-durchbruch-in-der-robotik-wissenschaftler-haben-zusammen-mit-honda-einen-sensor-entwickelt-der-der-menschlichen-h/ (23-10-29)

Küchenroboter soll Koch ersetzen

Der Roboter von Goodbytz soll nach Meinung seiner Erfinder den Kantinenkoch ersetzen bzw. die Arbeit in Großküchen erleichtern. In einem großen Edelstahlkasten hat Goodbytz die gängigen Küchengeräte verbaut: Herdplatten, Kühlschränke und Spülmaschinen. Je nachdem, welche Komponenten eingesetzt werden, ist der Küchenassistent so groß wie ein kleines Zimmer: zwischen sechs und 15 Quadratmeter. Küchenpersonal wird dann nur noch gebraucht, um den Roboter zu bedienen: Menschen füllen die Kühlschränke mit den geschnittenen Zutaten, die sich die Roboterarme greifen, abwiegen und zubereiten. Die Roboter stellen Pfannen auf den Herd, befüllen Schüsseln, wenn das Gericht fertig ist. Und das kann vieles sein: Salat, Porridge, Knödel, Eintöpfe oder Kaiserschmarrn könne der Küchenassistent herstellen. Eingesetzt werden soll der Küchenroboter vor allem in Großküchen, beispielsweise in Flughäfen oder Betriebskantinen, also überall dort, wo viele Menschen zu Stoßzeiten essen.

Quelle

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/goodbytz-dieser-roboter-koennte-den-kantinenkoch-ersetzen/29456546.html (23-10-25)

Humanoide Roboter auf einer Pressekonferenz

Eine Gruppe humanoider Roboter stand im Mittelpunkt einer Pressekonferenz in Genf, die von der Internationalen Fernmeldeunion der Vereinten Nationen organisiert wurde. Ziel der Pressekonferenz war es, eine Plattform zu bieten, um sowohl die Fähigkeiten als auch die Grenzen humanoider Roboter aufzuzeigen. Durch die Zusammenführung dieser menschenähnlichen Maschinen an einem Ort bot die Veranstaltung eine einzigartige Gelegenheit, ihre potenziellen Anwendungen und die Grenzen ihrer Fähigkeiten zu bewerten. Obwohl die Roboter ehrgeizige Ansprüche an ihre Führungsqualitäten stellten, bestand ihr eigentlicher Zweck darin, menschliche Bemühungen zu unterstützen, anstatt sie vollständig zu ersetzen. Ziel der Konferenz war es, eine Diskussion über die Zukunft der künstlichen Intelligenz anzuregen, indem Reportern die Möglichkeit gegeben wurde, Fragen direkt an diese menschenähnlichen Maschinen zu stellen.

Die Pressekonferenz mit dem Titel „AI for Good Global Summit“ stellte einen bedeutenden Meilenstein dar, da es sich um das erste Treffen überhaupt handelte, bei dem humanoide soziale Roboter als Hauptredner auftraten. Das Gremium bestand aus neun Robotern mit einzigartigen Zwecken und Eigenschaften. Zu den bemerkenswerten Teilnehmern gehörten Sophia, die erste Botschafterin für Roboterinnovation des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP); Grace, ein auf das Gesundheitswesen ausgerichteter Roboter; und Desdemona, ein Rockstar-Roboter. Außerdem ähnelten Geminoid und Nadine im Aussehen ihren Schöpfern auffallend.

Literatur

https://www.cryptopolitan.com/de/humanoide-roboter-auf-der-un-pressekonferenz-in-genf/ (23-07-09)

Was soll ein Roboter im öffentlichen Raum dürfen?

Der öffentliche Raum bietet mit seinen Verkehrs- und Grünflächen sowie Innenbereichen, zum Beispiel Parks, Bahnhöfen oder Museen diverse Nutzungsmöglichkeiten. Er kann als Möglichkeitsraum verstanden werden, dessen Sinnhaftigkeit erst durch die Menschen, die sich darin aufhalten, konkret wird. So ist beispielsweise der Park für manche Menschen ein Ruhepol, für andere eine Sportanlage oder ein sozialer Treffpunkt. Dementsprechend fluide ist, was ein öffentlicher Raum ist und sein soll.

Die Interaktion zwischen Mensch und Roboter ist komplex und nicht immer leicht vorhersehbar. Aus ethischer Perspektive stellen sich viele Fragen: Wie soll ein Roboter auf verschiedene Verhaltensweisen von Menschen im öffentlichen Raum reagieren? Welche Formen der robotischen Unterstützungen sind wünschenswert, welche sind einer freien Entfaltung im öffentlichen Raum potenziell abträglich? Wie verändert der Einsatz eines Roboters unser Bild vom öffentlichen Raum – und wie kann diese Veränderung bereits in der Entwicklung gestaltet werden?

Diesen Fragen will das Forschungsprojekt „rokit“ nachgehen, und wird sich speziell mit ethischen Implikationen der Mensch-Roboter-Interaktion im öffentlichen Raum beschäftigen, dazu zählt beispielsweise die Interessenabwägung zwischen allen Beteiligten. Auf einer Meta-Ebene soll untersucht werden, was eine ethische Technikberatung kann, soll und muss. In diesem Zusammenhang ist die Frage nach Methoden einer integrierten Ethik interessant: Wie kann Ethik bereits im Entwicklungsprozess eingesetzt und Technologieentwicklung aktiv beeinflusst werden?

„Ziel des Projekts ‚rokit‘ ist es deshalb, interdisziplinäre Gestaltungsansätze sowie Test- und Prüfverfahren zu entwickeln, um einen verantwortungsvollen Einsatz von Robotern im öffentlichen Raum zu ermöglichen.

Verbundprojektrokit“: https://www.interaktive-technologien.de/projekte/rokit

Wann Roboter sympathisch sind …

Wenn Roboter ihrem menschlichen Gegenüber sehr ähnlich sehen, führt dies bei Menschen eher zu unguten Gefühlen (uncanny valley), denn besser läuft es, wenn Roboter menschliche Emotionen über ihre Sensoren erkennen können und angemessen auf sie reagieren, etwa durch ein fröhliches Tamagotchi-Piepsen. Eine neue Studie zeigte nun, dass Menschen mehr Empathie für Roboter empfinden, wenn diese von ihren privaten Gefühlen und Gedanken berichten. Probanden verbrachten in einer Studie bei einer virtuellen Kaffeepause diese Zeit abwechselnd mit einem menschenähnlichen Avatar und einem anthropomorphen Roboter auf dem Bildschirm. Dabei zeigte die Auswertung standardisierter Fragebögen nach dem Experiment, dass die Probanden mehr Empathie für die Roboter aufbrachten, wenn diese über ihre Probleme am Arbeitsplatz referierten, etwa: «Ich bin dankbar, mit dir zu reden, schliesslich gibt es auch ein paar Leute hier, die mich nicht akzeptieren.» Small Talk dagegen verfing nicht, denn wenn die künstlichen Kollegen bloss über das schöne Wetter redeten, hatte das kaum einen sympathiesteigernden Effekt.

Literatur

https://www.tagesanzeiger.ch/wie-roboter-sympathisch-werden-412159655059 (23-05-24)

Neue Steuerung bei Cobots

Bei Cobots gelten aufgrund der Zusammenarbeit mit Menschen besonders hohe Anforderungen an die Sicherheit der Bewegungsabläufe: Das zentrale Sicherheitsmodul muss Daten aus zahlreichen Sensoren verarbeiten, was viele Kabelverbindungen für Sensoren und Aktoren in traditionellen Roboterarchitekturen und proprietären Lösungen erfordert. Bei einer neuen Sicherheitsarchitektur, die das Fraunhofer IWU, Synapticon und Nexcobot entwickelt haben, müssen hingegen nur Strom und Kommunikationsverbindungen zu den Antrieben des Cobots geführt werden, wobei dadurch, dass die Sicherheit der Bewegungsabläufe direkt an der Antriebsachse überwacht wird, die Reaktionszeit deutlich sinkt. Das Herzstück der Lösung ist eine dezentrale, generische Steuerungsarchitektur, die für adaptive und hochdynamische Cobots in kollaborativen Anwendungen maßgeschneidert ist. Die zentrale Sicherheitssteuerung berechnet dazu, in welchen Bewegungsbereichen oder Arbeitssituationen sich der Roboter im kollaborativen Betrieb mit reduzierter Geschwindigkeit oder mit begrenzter Leistung und Kraft bewegen muss. Das System umfasst roboterunabhängige, sichere Bewegungssteuerungen für ausfallsichere kollaborative Roboter mit Ethercat und Echtzeitberechnung kompakter dynamischer Sicherheitsbereiche. Es eignet sich somit für hocheffiziente und flexible Anwendungen in der Mensch-Roboter-Kollaboration.

Literatur

https://www.k-zeitung.de/cobots-dezentrale-steuerung-macht-sie-sicherer (23-04-19)

Roboter gegen Lebensmittelverschwendung

Gegen Lebensmittelverschwendung soll das neue Robotersystem Bakisto helfen, denn dieser berechnet mithilfe von künstlicher Intelligenz, wie viele Brötchen, Croissants oder „Teilchen“ im Tagesverlauf voraussichtlich nachgefragt werden. Er bereitet die Backwaren auch vor und holt sie zur richtigen Zeit aus dem Ofen. Die Verkaufsmengen sind nämlich stark abhängig vom Wetter, von Schulferien oder Veranstaltungen, wobei das Robotersystem diese Ereignisse berücksichtigt und dann die entsprechenden Mengen backt. Das bedeute weniger Stress für die Beschäftigten, weil sie nicht ständig die Auslagen und Öfen im Auge behalten müssen.

Das System Bakisto besteht aus drei miteinander vernetzten Systemen: Einem kollaborierenden Roboter (Cobot) von Fanuc, Wanzls smartem Backwarenpräsenter „Bakeoff i“ mit KI und dem netzwerkfähigen Backofen „Dibas blue2“ mit automatischem Be- und Entladesystem Traymotion von Wiesheu.

Die künstliche Intelligenz im Präsenter errechnet auf historischen Daten basierend sowie dem aktuellen Bestand, wann wie viele Backwaren benötigt werden und gibt diese Information in das System ein. Der Cobot holt die entsprechend mit Tiefkühl-Backwaren bestückten Backbleche aus der Kühlung und schiebt diese in den Transportwagen, der auf Schienen vor dem vorgeheizten Ofen platziert wird. Das Beladungssystem Traymotion zieht die beladenen Bleche für den Backvorgang ein. Nach dem Backen werden die Backbleche wieder zurück in den Transportwagen geschoben, der zur Seite gefahren wird. So können die Backwaren abkühlen und es gibt Platz für die nächste Produktion. Anschließend befüllt der Cobot die vorgegebenen Fächer des „Bakeoff i“ mit den fertig gebackenen und abgekühlten Backwaren. Dabei wird die künstliche Intelligenz mit neuen Daten gefüttert und der Prozess wird fortlaufend den Umständen entsprechend optimiert.

Quelle

Pressemitteilung von Fanuc vom 29. März 2023.
WWW: https://www.fanuc.eu/de/de/wer-wir-sind/news-and-events/de-roboter-backerei-03-2023

Künstliche Intelligenz im Tourismus

Auch die Reisebranche bzw. der Touris,us beschäftigt sich derzeit mit den Möglichkeiten, die künstliche Intelligenz bietetn. Schon jetzt kommen intelligente Computerprogramme und Maschinen in der Touristik an vielen Stellen zum Einsatz, etwa empfehlen sie auf Reiseportalen personalisierte Angebote, planen Touren oder Ausflugsrouten, sagen die touristische Nachfrage und Stornierungen vorher oder beantworten als Chatbots Anfragen von Kundinnen und Kunden.

In den letzten Jahren hat daher die Praxistauglichkeit von KI-Anwendungen im Tourismus stark zugenommen, jedoch ist der Grad an Intelligenz der Systeme durchaus unterschiedlich und je nach Einsatzgebiet unterscheidet sich auch die Leistungsfähigkeit der Dienste. Schon wer eine Reise über eine Onlineplattform bucht, wird dabei meist von der künstlichen Intelligenz unterstützt, denn so sortiert das System aus den Millionen Unterkünften weltweit für die Nutzerin oder den Nutzer relevante Einträge vor, denn Kundinnen und Kunden wären ansonsten von der Fülle der Angebote überfordert.

Auch viele Angaben auf einer Website wie die Nähe einer Unterkunft zum Stadtzentrum, Filteroptionen, alternative Buchungszeiträume oder ähnliche Angebote werden durch die KI unterstützt. Bei den Kundenbewertungen kommt die künstliche Intelligenz ebenfalls zum Einsatz und filtert aus den Rezensionen auf der Seite zentrale Begriffe heraus, die sie in übersichtliche Schlagworte übersetzt.

Intelligente Systeme, die Reiserouten mit verschiedenen Verkehrsmitteln planen. Erste Anwendungen gibt es außerdem im Bereich der Besucherlenkung, denn Venedig etwa sammelt über Kameras und Mobilfunkdaten Informationen über Gäste, um Besucherströme in der Stadt zu koordinieren. So kann das Erlebnis vor Ort für die Besucherinnen und Besucher verbessert werden und gleichzeitig die Umwelt vor negativen Auswirkungen des Massentourismus geschützt werden. Derzeit gibt es Pilotprojekte, in denen die KI die Besucherzahlen für Attraktionen aufgrund von Daten wie Wetter, Wochentag und Uhrzeit prognostiziert und dann die Eintrittspreise entsprechend reduziert oder erhöht, um das Gästeaufkommen zu steuern.

Literatur

Ziegler, L. (2023). Künstliche Intelligenz: So verändert sie das Reisen.
WWW: https://www.rnd.de/reise/wie-kuenstliche-intelligenz-das-reisen-veraendert-nachhaltiger-tourismus-dank-ki-IVBJCI4ZIZBITJZQJCXD3SBIZE.html (23-03-22)