Es ist bekannt, dass sich Berührungen zwischen Menschen positiv auswirken, denn diese können etwa Stress reduzieren und das Immunsystem stärken, doch ob das auch für den Kontakt mit Roboter gilt, ist noch unklar, wobei einige Studien zum Kontakt zwischen Mensch und Roboter ebenfalls Effekte von Berührungen nachweisen konnten, wenn auch die Ergebnisse nicht einheitlich waren.
Eine aktuelle Studie von Hoffmann & Krämer (2021) mit Studierenden hat festgestellt, dass wenn ein humanoider Roboter Menschen während einer Unterhaltung diese berührt, sie sich besser fühlen und eher bereit sind, einer Aufforderung nachzukommen als ohne diese Berührung. In dieser Studie mussten die ProbandInnen eine Unterhaltung mit dem humanoiden Roboter NAO der Firma Softbank Robotics führen, wobei während des Gesprächs, in dem es um ein Studienberatungsthema ging, der Roboter einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern scheinbar spontan kurz die Hand tätschelte. Die so berührten Versuchspersonen reagierten durchweg positiv, denn die meisten lächelten oder lachten, niemand zog die Hand weg. Die Bereitschaft, dem Ratschlag des Roboters zu folgen, indem sie ein bestimmtes Studienangebot in Betracht zogen, war bei den Versuchspersonen, die der Roboter berührt hatte, größer als bei denen, die keine Berührung erfahren hatten.
In einem anschließenden Fragebogen gaben diejenigen, die der Roboter berührt hatte, an, sich emotional besser zu fühlen als die anderen, auch wenn die Bewertung des Roboters und der Interaktion mit ihm sich zwischen den beiden Gruppen nicht unterschied.
Eine von einem Roboter ausgehende Berührung während des Gesprächs kann also positive Effekte auf die Erfahrung der Menschen haben. Allerdings stellen affektive Berührung ohne funktionalen Grund ein komplexes Phänomen dar, das nicht isoliert betrachtet werden sollte, was auch für Berührungen zwischen Menschen und Robotern gilt, die insbesondere durch das Aussehen und Material des Roboters unterschiedlich empfunden werden können.
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