Robotik schon für die Grundschule?

Die Stadt Bielefeld berichtet am 4. Mai 2023, dass Lehrkräfte an Grundschulen, Lehramtsanwärter und -innen, Studierende und OGS-Mitarbeitende die Einsatzmöglichkeiten von Dash in einem Workshop kennenlernen sollen, um den Kindern einen kindgerechten Einstiegswerkzeug in die Welt der Robotik zu ermöglichen.

Der kleine Roboter Dash kann nicht nur singen und tanzen und durch den Raum flitzen, sondern auch stimmungsabhängig mit den Augen blinzeln und auf Geräusche und Hindernisse in der Umgebung reagieren. Spielerische Apps laden zum Mitmachen ein und der Entdeckergeist wird geweckt – und das immer altersgerecht, interaktiv und kreativ.

Roboter-Boom in Indien

Indien zählt nach einem Bericht der der International Federation of Robotics zu den am schnellsten wachsenden Industrie-Nationen weltweit. Innerhalb von fünf Jahren hat sich der operative Bestand an Industrie-Robotern mehr als verdoppelt und erreichte im Jahr 2021 insgesamt 33.220 Einheiten. Gemessen an den Produktionszahlen des verarbeitenden Gewerbes ist Indien heute die fünftgrößte Volkswirtschaft weltweit, wobei die Automobil-Industrie der größte Kunde für die Robotik-Industrie in Indien mit einem Marktanteil von 31 % im Jahr 2021 bleibt. Die Zahl der Installationen hat sich mit 1.547 Einheiten mehr als verdoppelt. Das langfristige Potenzial für die Robotik in Indien lässt sich mit einem Vergleich zu China besonders verdeutlichen: Indiens Roboterdichte in der Automobil-Industrie, also die Anzahl der Industrie-Roboter pro 10.000 Beschäftigte, erreicht im Jahr 2021 insgesamt 148 Einheiten. Chinas Roboterdichte lag 2010 noch bei 131 Einheiten und stieg bis 2021 auf 772 Einheiten sprunghaft an.

Neue Produktionskapazitäten sind ein wichtiger Schritt, um der indischen Bevölkerung angemessene Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten, denn nach Hochrechnungen der Vereinten Nationen hat Indien inzwischen eine Bevölkerung von 1,4 Mrd. Menschen erreicht und übertrifft damit erstmals China. Dies bedeutet, dass Indien über eine große und junge Bevölkerung von Erwerbstätigen verfügt, die Wirtschaftswachstum und Innovation vorantreiben kann. Den Prognosen zufolge wird Indien bis 2027 die Volkswirtschaft mit der weltweit größten Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sein.

Quelle

https://ifr.org/ifr-press-releases/news/indias-robot-boom-hits-all-time-high (23-05-04)

Roboterführerschein

Der Roboterführerschein soll nach einheitlichen Qualitätskriterien vergeben werden und ist eine Qualifizierung für alle, die sich mit der Robotik beschäftigen. Dieses Angebot richtet sich an eine breite Zielgruppe, etwa Mitarbeiter in Planungs- und Engineering-Bereichen, Applikationsingenieure, Mitarbeiter von Handwerksbetrieben, Studierende und Auszubildende in technischen Fachrichtungen.

Die Lehrpläne des Roboterführerscheins sind modular aufgebaut. Am Ende der Ausbildung sollen die erworbenen Kenntnisse unter Beweis gestellt werden, beispielsweise im Rahmen des Praxistages bei einer Übungsaufgabe an einem Roboter. Ziel ist ein einheitliches, qualitativ überprüftes Schulungsniveau.

Für den Roboterführerschein hat der Deutsche Robotik Verband den TÜV SÜD als neues Verbandsmitglied und Partner gewonnen, wobei sich die Kooperation darauf bezieht, dass TÜV SÜD die sicherheitsrelevanten Inhalte für die Prüfungen beim Roboterführerschein mitbestimmt, so dass diese dem aktuellen Stand der normativen Regularien entsprechen und dass eine gleichbleibend hohe Qualität der Ausbildung gewährleistet ist.

Quelle

https://robotikverband.de/deutscher-robotik-verband-kooperiert-mit-tuev-sued-beim-roboterfuehrerschein/ (23-04-25)

Roboterfloh

Ein Floh kann das Hundertfache seiner eigenen Körperlänge weit springen, doch einem Roboter der chinesischen Beihang University gelingt das fast auch. Ein Wissenschaftsteam der chinesischen Beihang University in Peking hat einen Roboterfloh entwickelt, der das 87-fache seiner eigenen Körperlänge weit springen kann, wobei man, um die dafür nötige Kraftentwicklung in dem nur 3,4 mm langen Roboter aufzubauen, eine elektrische Hochspannungsentladung nutzt. Den Wissenschaftlern gelang es jedoch, dem Roboter flugähnliche Sprungfähigkeiten zu verschaffen. Dazu schufen sie einen Sprungantrieb, der ähnlich wie ein Kolbenmotor funktioniert und eine große Menge an Energie auf einmal freisetzen kann. Die Energie setzt der Antrieb über eine elektrische Hochspannungsentladung frei, die zwischen positiven und negativen Elektroden in einer winzigen Kolbenkammer erzeugt wird. Dabei wird die Luft im Inneren der Kammer erwärmt, dehnt sich aus und bewegt den Kolben. Nach der Entladung kühlt die Luft in der Kammer wieder ab und der Kolben kehrt wieder in seine Ursprungsposition zurück. Danach kann die nächste Entladung erfolgen. Der Roboterfloh kann so krabbelnd fortbewegen und springen.

Quelle

https://www.heise.de/news/Roboterfloh-springt-das-87-fache-seiner-eigenen-Koerperlaenge-weit-8957065.html (23-04-16)

Künstliche Intelligenz im Tourismus

Auch die Reisebranche bzw. der Touris,us beschäftigt sich derzeit mit den Möglichkeiten, die künstliche Intelligenz bietetn. Schon jetzt kommen intelligente Computerprogramme und Maschinen in der Touristik an vielen Stellen zum Einsatz, etwa empfehlen sie auf Reiseportalen personalisierte Angebote, planen Touren oder Ausflugsrouten, sagen die touristische Nachfrage und Stornierungen vorher oder beantworten als Chatbots Anfragen von Kundinnen und Kunden.

In den letzten Jahren hat daher die Praxistauglichkeit von KI-Anwendungen im Tourismus stark zugenommen, jedoch ist der Grad an Intelligenz der Systeme durchaus unterschiedlich und je nach Einsatzgebiet unterscheidet sich auch die Leistungsfähigkeit der Dienste. Schon wer eine Reise über eine Onlineplattform bucht, wird dabei meist von der künstlichen Intelligenz unterstützt, denn so sortiert das System aus den Millionen Unterkünften weltweit für die Nutzerin oder den Nutzer relevante Einträge vor, denn Kundinnen und Kunden wären ansonsten von der Fülle der Angebote überfordert.

Auch viele Angaben auf einer Website wie die Nähe einer Unterkunft zum Stadtzentrum, Filteroptionen, alternative Buchungszeiträume oder ähnliche Angebote werden durch die KI unterstützt. Bei den Kundenbewertungen kommt die künstliche Intelligenz ebenfalls zum Einsatz und filtert aus den Rezensionen auf der Seite zentrale Begriffe heraus, die sie in übersichtliche Schlagworte übersetzt.

Intelligente Systeme, die Reiserouten mit verschiedenen Verkehrsmitteln planen. Erste Anwendungen gibt es außerdem im Bereich der Besucherlenkung, denn Venedig etwa sammelt über Kameras und Mobilfunkdaten Informationen über Gäste, um Besucherströme in der Stadt zu koordinieren. So kann das Erlebnis vor Ort für die Besucherinnen und Besucher verbessert werden und gleichzeitig die Umwelt vor negativen Auswirkungen des Massentourismus geschützt werden. Derzeit gibt es Pilotprojekte, in denen die KI die Besucherzahlen für Attraktionen aufgrund von Daten wie Wetter, Wochentag und Uhrzeit prognostiziert und dann die Eintrittspreise entsprechend reduziert oder erhöht, um das Gästeaufkommen zu steuern.

Literatur

Ziegler, L. (2023). Künstliche Intelligenz: So verändert sie das Reisen.
WWW: https://www.rnd.de/reise/wie-kuenstliche-intelligenz-das-reisen-veraendert-nachhaltiger-tourismus-dank-ki-IVBJCI4ZIZBITJZQJCXD3SBIZE.html (23-03-22)

Farmbot für eine Hochbeet

In der Waldschule Hagen kümmert sich ein um ein neues Gemüsebeet, denn die Waldschüler in Hagen errichten heuer ein neues Hochbeet. Nach den Sommerferien wird sich ein Roboter um die Pflanzen kümmern. Die neue Technik in dem 200.000-Euro-Projekt soll den Unterricht in mehreren Fächern revolutionieren.

Dafür wird ein Farmbot im Sommer auch in der Waldschule Hagen errichtet. Der Roboter wurde von Studenten aus Kalifornien entwickelt. Ein Farmbot ist ein automatisierter landwirtschaftlicher Roboter, der entwickelt wurde, um die Prozesse der Pflanzenzucht und -pflege zu automatisieren. Er kann verschiedene Aufgaben wie das Pflanzen von Samen, Bewässerung, Düngung, Unkrautbekämpfung und Ernte durchführen. Ein Farmbot ist in der Regel mit verschiedenen Sensoren und Werkzeugen ausgestattet, wie z.B. Kameras, GPS, Saatgutspender, Sprinkler und Greifern. Diese Geräte ermöglichen es ihm, präzise und effizient zu arbeiten, um das Wachstum der Pflanzen zu fördern und die Ernte zu maximieren. Farmbots können nicht nur eine vielversprechende Lösung für die Landwirtschaft sein sonder etwa auch für die Betreuung eines Hochbets, da sie die Effizienz und Produktivität verbessern, indem sie die menschliche Arbeitskraft reduzieren und gleichzeitig den Einsatz von Chemikalien verringern. Außerdem können sie dazu beitragen, den Anbau von Pflanzen in städtischen Gebieten und anderen Orten zu ermöglichen, wo herkömmliche landwirtschaftliche Methoden nicht möglich sind.

Zur nutzung von AI-Programmen

Aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar gut hervor, dass jeder vierte Mensch in Deutschland im Alter zwischen 18 und 60 Jahren schon eine Künstliche-Intelligenz-Anwendung wie den Text-Roboter ChatGPT ausprobiert hat. Mit dem Konzept dieser KI-Werkzeuge sind sogar bereits gut zwei Drittel (69 Prozent) vertraut. Von den Befragten im Alter zwischen 18 und 27 Jahren sagen 76 Prozent, sie seien mit der KI-Technik vertraut, bei 28- bis 42 -Jährigen liegt der Wert bei 74 Prozent, bei der 43- bis 60-Jährigen sind es immerhin noch 63 Prozent. Die aktive Nutzung der KI-Dienste hängt also stärker vom Alter der Menschen ab. Über alle drei Altersgruppen hinweg sind es 24 Prozent der Befragten, die bereits den Text-Roboter ChatGPT, den KI-Bildgenerator DALL-E oder vergleichbare Dienste in der Praxis getestet haben. Verschiedene Testläufe haben ergeben, dass der Text-Roboter ChatGPT verschiedene Uni-Prüfungen bestehen würde und hat sich auch in anderen Hochschulfächern behauptet, auch wenn er in den Examen keine Bestnoten erreichte.

Quelle

Handelsblatt vom 5. März 2023

Wenn dich ein Roboter anblickt …

In den meisten Situationen des täglichen Lebens muss das Gehirn nicht nur Entscheidungen treffen, sondern auch das Verhalten anderer vorhersehen und voraussagen. In solchen Kontexten kann der Blick sehr aufschlussreich über die Absichten, Ziele und bevorstehenden Entscheidungen anderer sein. In einer Studie haben Belkaid et al. (2021) untersucht, ob der Blick eines humanoiden Roboters (gegenseitig oder abgewandt) die Art und Weise beeinflusst, wie Menschen in einem sozialen Entscheidungskontext strategisch denken. Konkret spielten die Teilnehmer ein strategisches Spiel mit dem Roboter iCub, während man ihr Verhalten und ihre neuronale Aktivität mittels Elektroenzephalographie (EEG) maß. Die Teilnehmer reagierten langsamer, wenn iCub vor ihrer Entscheidung einen gegenseitigen Blickkontakt herstellte, als wenn sie den Blick abwandten. Dies war mit einer höheren Entscheidungsschwelle im Drift-Diffusionsmodell verbunden und wurde von einer stärker synchronisierten EEG-Alpha-Aktivität begleitet. Außerdem stellte man fest, dass die Teilnehmer in beiden Situationen über die Aktionen des Roboters nachdachten. Diejenigen, die den abgewandten Blick am häufigsten erlebten, wählten jedoch mit größerer Wahrscheinlichkeit eine selbstorientierte Strategie, und ihre neuronale Aktivität zeigte eine höhere Empfindlichkeit gegenüber den Ergebnissen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Blick des Roboters für den Menschen ein starkes soziales Signal darstellt, das die Reaktionszeit, die Entscheidungsschwelle, die neuronale Synchronisation sowie die Wahlstrategien und die Sensibilität für die Ergebnisse beeinflusst. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf alle Bereiche der Mensch-Roboter-Interaktion, von der Robotik bis zu klinischen Anwendungen. Der Einfluss sozialer Roboter kann daher auch hemmend sein, sodass der Dialog mit der Maschine auch Risiken birgt, besonders dann, wenn diese soziale Aufgaben übernehmen sollen.

Literatur

Marwen Belkaid, Kyveli Kompatsiari, Davide De Tommaso, Ingrid Zablith & Agnieszka Wykowska (2021). Mutual gaze with a robot affects human neural activity and delays decision-making processes. Science Robotics, 6, doi:10.1126/scirobotics.abc5044.

Roboterhund in New York verboten

Nach scharfer Kritik beendet die New Yorker Polizei ihren Einsatz eines Roboterhundes. Der vierbeinige Roboter mit dem Spitznamen Digidog, der zu Erkundungen in gefährlichen Situationen eingesetzt wird, geht an das Unternehmen zurück.

Die New Yorker Polizei hatte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, als sie den ferngesteuerten und mit Kameras ausgestatteten Roboter im Februar bei einer Festnahme in einem sozialen Wohnungsbau eingesetzt hatte. Die demokratische Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez sprach von einer „robotischen Bodenüberwachungsdrohne“.

Die Bürgerrechtsorganisation ACLU warnte, die mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten Roboter könnten eines Tages polizeiliche Entscheidungen treffen. Kritiker sahen den Roboter zudem als Symbol für die zunehmende Militarisierung der US-Polizei. Die New Yorker Polizei hatte dagegen erklärt, der Hightech-Roboter könne „Leben retten, Menschen schützen, Polizisten schützen“.

Der Roboterhund von Boston Dynamics hatte in der Vergangenheit die Macher der britischen Science-Fiction-Serie „Black Mirror“ inspiriert. In der Folge „Metalhead“ aus dem Jahr 2017 werden die Hauptdarsteller vor gewalttätigen vierbeinigen Robotern gejagt.

Quelle

https://orf.at/stories/3211202/ (21-04-29)