Nähe und Distanz in der sozialen Robotik

Nähe und Distanz sind wichtige Themen, die soziale Roboter erst lernen müssen. Es hängt viel von der Kultur der Menschen ab, mit denen sie interagieren. Roboter begegnen uns immer öfter im Alltag – in der Pflege, im Restaurant, im Haushalt und bei der Arbeit. Sie erledigen viele Aufgaben perfekt, aber bei sensibler Kommunikation haben sie oft Schwierigkeiten. Zum Beispiel können sie ältere Menschen nach ihren Kriegserlebnissen fragen, was für manche sehr unsensibel ist, da sie diese Erfahrungen lieber verdrängen würden. Dies zeigt auch, dass Roboter oft Stereotypen im Kopf haben – Mann, hohes Alter, Krieg.

Andererseits reagieren Menschen unterschiedlich auf Roboter, je nach ihrer eigenen Kultur. Damit Roboter nicht länger kulturelle Fehler machen, müssen wir sie besser schulen. Dies sollte nicht nur auf die Kultur des Gegenübers abgestimmt sein, sondern auch auf die Aufgabe, die der Roboter erfüllen soll. Wenn ein Roboter nur eine Aufgabe leise erledigen soll, gelten andere Kriterien als für Maschinen, die als Entertainer unterhalten oder einfühlsame Gespräche führen sollen.

Roboter sollten die Vorlieben und Abneigungen von Menschen abspeichern, um unangenehme Situationen zu vermeiden. Wenn Roboter weiterhin Stereotypen verwenden und kulturelle Unterschiede nicht berücksichtigen, könnte dies die Akzeptanz von Robotern in unserer Gesellschaft verringern oder sogar Stereotypen verstärken. Es ist schwierig, wenn Roboter versuchen, Gesten und Mimik zu interpretieren, da sich Emotionen und Gesichtsausdrücke oft zwischen Kulturen unterscheiden. Menschen in asiatischen Ländern haben weniger Vorbehalte gegenüber Robotern in sozialen Rollen als Nordamerikaner und Europäer, haben jedoch oft realistischere Erwartungen an ihre Fähigkeiten. Es ist wichtig, sich vorzustellen, wie ein sozial interaktiver Roboter aussehen und sich verhalten soll. Diese Fragen sollten interdisziplinär beantwortet werden, mit der Hilfe von Soziologen, Anthropologen, Psychologen, Philosophen, Neurowissenschaftlern und Künstlern. Es sollte nicht allein denjenigen überlassen werden, die Roboter designen, bauen und programmieren.

Es ist möglich, dass die Fähigkeit der Roboter, kulturelle Normen auszudrücken oder darauf einzugehen, durch die Hintergründe ihrer Entwickler begrenzt wird. Bisher wurden Beziehungen zwischen Mensch und Roboter hauptsächlich in den USA und Japan untersucht, wo die meisten Roboter hergestellt werden. Forscher betonen jedoch, dass es wichtig ist, in Zukunft auch andere Länder in diese Forschung einzubeziehen.


Nachricht ::: Roboter Lexikon ::: Impressum
Datenschutzerklärung ::: © Benjamin Stangl :::

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert